Steckbrief: Der Yorkshire-Terrier
Basiswissen
Mäuse und Ratten, das waren vor über 100 Jahren die Beuteziele des zweifarbigen Tieres. So bestand seine Aufgabe darin, die Städte von diesen Schädlingen zu säubern. Neben dem eigentlichen Zweck der Säuberung wurde die Rattentötung auch zum Spiel. Dabei wurden gut 100 Ratten in einer Art kleinen Arena gesammelt und Wetten abgeschlossen, wessen Hund in einer bestimmten Zeit die meisten Ratten erlegen kann. Da zu dieser Zeit vor allem arme Bürger sich ihre fleischliche Nahrung durch Wilderei beschaffen mussten, wurde der Yorkshire Terrier darüber hinaus auch zur illegalen Kaninchenjagd eingesetzt. Lange musste der „Yorkie“ jedoch nicht sein Dasein als Armeleute-Hund fristen. Seine ansprechende Optik machte die Rasse schnell auch für die Obrigkeit attraktiv, sodass er schon bald bei Hundeausstellungen zu finden war. Der erste Rassestandard zur Orientierung für Züchter konnte daher bereits im Jahre 1886 erstellt werden.
Wie auch bei anderen kleinen Hunderassen orientiert sich der Rassestandard weniger an der Widerristhöhe als vielmehr an dem Gewicht der Tiere. Dieses sollte beim Yorkshire Terrier mindestens 2 Kilo betragen, jedoch nicht mehr als 3,2. Das lange Fell hängt glatt und gleichmäßig beiderseits herab, wobei der Scheitel von der Nase bis zur Rutenspitze reicht. Das seidige und sehr feine Fell hat eine satte, goldene Tan-Farbe und darf laut Rassestandard nicht wellig sein. Die tan-farbenen Haare sind an der Wurzel dunkel und werden zur Spitze hin immer heller. Der Körper ist zudem gut proportioniert und wird nicht nur unter Züchtern als kompakt und adrett beschrieben.
Mensch und Yorkie – das Zusammenleben
Heutzutage wird der Yorkshire Terrier nicht mehr zur Jagd eingesetzt, was eindeutig für die Hygiene unserer Städte spricht. Als Gesellschafts- und Begleithund ist er aber weiterhin sehr beliebt und ist so Teil vieler Familien. Dabei passt er sich dieser bzw. seinem Herrchen oder Frauchen verhaltenstechnisch an. Eher gemütlichen Menschen leistet er ebenso gern Gesellschaft auf dem Sofa wie er mit aktiveren Personen stundenlang das Freie erkunden kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass er ein Schoßhund ohne Bewegungsdrang ist und sich ohne Spaziergänge zufriedengibt. Drei Mal täglich braucht der Hund Auslauf. Zudem macht der soziale Kontakt zu anderen Hunden ihn glücklich. Wer jetzt denkt, die Rasse würde dabei schüchtern und unterlegen sein, ist eindeutig auf dem Holzweg.
Wesen und Erziehung des Yorkshire Terriers
Die Maße des Briten spiegeln nicht annährend sein Temperament wider. So wissen Yorkshire-Freunde, dass er das Herz und den Mut eines Löwen hat. Daher hat er keinerlei Berührungsängste, was fremde Hunde angeht, im Gegenteil: Als echter Terrier kann er durchaus frech werden. Man mag es kaum glauben, aber dank dieser Eigenschaften eignet er sich auch für den Einsatz als Wachhund. Grundsätzlich hält sich der wachsame Yorkie für wesentlich größer als er ist, weswegen er auch stets versucht, die Rudelführung zu übernehmen. Eine frühzeitige Erziehung des wachsamen Hundes ist daher elementar, um sein temperamentvolles Wesen nicht in Aggressivität umschlagen zu lassen. Versuche deshalb, bereits dem Welpen Regeln konsequent und liebevoll aufzuzeigen.
Gesundheit und Ernährung des Yorkshire Terriers
Beim Yorkshire Terrier besteht eine Neigung zur Schwäche des Aufhängeapparats der Augenlinse. Diese ist genetisch bedingt und kann zu einer Linsenverlagerung und sekundärem Grünen Star führen. Fehlzüchtungen zugunsten einer geringeren Größe können zudem unter Gelenk- und Gebissproblemen leiden. Eine genaue Überprüfung des Züchters und seiner Tiere wird daher ausdrücklich empfohlen. Bezogen auf die Ernährung sollte das Tier täglich eine kleine Menge rohes oder kaum gekochtes Fleisch bekommen und in der Wachstumsphase eine zusätzliche Portion Kalzium. Was die Fütterungszeiten anbelangt, kannst du bei deinem Welpen zunächst den Rhythmus des Züchters beibehalten. Stelle deinem Hund stets Wasser zur Verfügung.
Pflege des Yorkies
Das dünne Haar der Yorkshire Terrier bedarf besonderer Fellpflege, da es sonst leicht brüchig wird und die seidige Optik verliert. Das regelmäßige Bürsten bzw. Kämmen ist daher unumgänglich, um es vor allem vom Schmutz zu befreien, der sich leicht in den langen Haaren sammelt. Ein großer Vorteil für viele Halter liegt jedoch darin, dass die Rasse keinen starken jahreszeitlich bedingten Haarwechsel aufweist.
Wusstest du schon...?
Yorkshire Terrier wurden aufgrund ihrer Größe von so manchem Gericht schon als Kleintiere und eben nicht als Hunde eingestuft. Somit ist die Wohnungshaltung theoretisch auch ohne die Zustimmung des Vermieters möglich. Verlassen sollte man sich darauf jedoch nicht. Manch anderer Richter blieb nämlich bei der Einstellung „Hund ist und bleibt Hund“.
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